Dem Himmel ein Stück näher
Die Palliativstation des Herz-Jesu-Krankenhauses in Münster-Hiltrup wird komplett neu errichtet - auch Dank einer Großspende von secova
Die neue Palliativstation des Herz-Jesu Krankenhauses in Münster-Hiltrup nimmt immer konkretere Züge an. Inzwischen steht der Rohbau der Station, der als Aufstockung des Südwestflügels des Krankenhauses geplant und umgesetzt wird. Noch fehlen der neuen Etage sämtliche Innenwände, Fenster und Türen. Doch die Blickachse vom Stationseingang bis zu den gegenüberliegenden, bodentiefen großen Fensteraussparungen macht die großzügige, lichtoffene Raumplanung gut erkennbar. Insgesamt zehn Plätze entstehen hier für Menschen auf ihrer letzten Lebensreise. Ihnen für diese letzten Tage eine weitestmöglich lebenswerte und angenehme Umgebung zu bieten, das ist eines der Hauptziele des Neubaus.
Öffentliche Mittel stehen für die Errichtung eines solchen Baus samt der benötigten und gewünschten Ausstattung nicht zur Verfügung. Hierfür benötigt das Krankenhaus mehrheitlich private Zuwendungen. Idee und Konzept konnten auch das Softwareunternehmen secova aus Rheine überzeugen. Deren Großspende in Höhe von 200.000,- Euro hat allerdings eine sehr persönliche, mit der Palliativstation verbundene Geschichte: Melanie Klaas, Ehefrau des Unternehmensgründers und als „guter Geist“ wesentlich für den besonderen „secova Spirit“ verantwortlich, verstarb nach schwerer Krankheit im vergangenen Jahr. Sie verbrachte einige Wochen in der noch bestehenden Station und hatte aus ihrer eigenen Erfahrung heraus einen Wunsch an „ihre“ secova gerichtet: „Unterstützt diese Palliativstation (und das Hospiz „Haus Hannah“ in Emsdetten) bitte großzügig mit einer Zuwendung! Menschen wie ich möchten auch ihre letzte Reise so erleben, wie wir es persönlich für schön und passend empfinden. Dazu können ein Bild, ein angenehmer Duft, Musik oder einfach der Blick in die Natur zählen. Unsere Umgebungsatmosphäre selbst mitbestimmen zu können, das ist so wichtig und würdigend!“
secova: Selber spenden und andere animieren
Diesen Wunsch von Melanie hat secova in den letzten eineinhalb Jahren umgesetzt und insgesamt 250.000,- Euro an zwei Einrichtungen gespendet. Auch für das mit seinem EHS-Lösungssystem sam® erfolgreiche Softwareunternehmen mit inzwischen über 100 Mitarbeitenden ist das eine außergewöhnlich hohe Summe. „Unsere Hoffnung,“ so secovas CEO Jörg Klaas dazu, „ist, dass wir hier nicht nur zu einer echten Verbesserung für die Situation der betroffenen Menschen beitragen können. Gerne möchten wir auch andere – ob Unternehmen oder Private – animieren darüber nachzudenken, dass hier doch noch sehr viel mehr für viele von uns möglich ist!“
Zu spenden und damit auch die unterschiedlichsten Organisationen und Initiativen zu unterstützen hat bei secova schon eine lange Tradition. So verschicken die Münsterländer keine Weihnachtsgrüße mit der Post, sondern drehen lieber ein Video und reichen das gesparte Porto weiter. Für den guten Zweck legt sich auch das Team secova selbst ins Zeug – oder ins Zelt: Sowohl beim Aktivmonat Mai als auch beim lebendigen Adventskalender rechnet das Unternehmen ihr sportliches beziehungsweise kreatives Engagement in Spendentaler um. Gleiches galt für die Aktion „Zeltplatz statt Hotelkomfort“ anlässlich des diesjährigen Strategiechecks – das eingesparte Geld kam wohltätigen Zwecken zugute. Die Aktiven durften und dürfen anschließend jeweils selbst bestimmen, wer die Empfänger ihrer Spenden seien sollen.
Ob 50 oder gar 200.000 Euro – eine jede Spende trägt zu etwas Positivem bei und macht Manches überhaupt erst möglich. So kann der Neubau der Palliativstation am Herz-Jesu Krankenhaus auch nur deshalb realisiert werden, da sich hierfür ausreichend viele Unternehmen und Privatpersonen finanziell engagiert haben. Wie weit ist der Neubau nun Ende 2024 bereits fortgeschritten? Welche Räume sollen wo konkret entstehen? Was wird dann alles möglich sein? – Antworten dazu gab es jetzt bei einem Pressetermin im Rohbau und auf dem Dach, der eins verdeutlichte: Die künftigen Patienten auf der neuen Palliativtation sollen sich in einem für sie so angenehm wie möglichen Rahmen auf ihre „letzte Reise“ begeben können. Dazu trägt dann Dank der offenen Bauweise sicherlich auch der großzügige Blick in die Natur und Richtung Himmel bei. Die „Westfälischen Nachrichten“ haben ihre Eindrücke dazu in ihrem Bericht vom 16. November umfassend wiedergegeben.